Kunst findet nicht nur in Museen, Galerien und Hochschulen statt. Wir möchten Kunst als Aktionsfeld im Sozialen für möglichst viele Menschen erlebbar machen. Das Kunsthaus ist Teil von Marthashofen – einem Ort besonderer Vielfalt: Altenheim, sozialtherapeutische Einrichtung, Kindergarten, Café und Ateliers. Kunst ist für uns das Bindeglied zwischen den verschiedenen sozialen Impulsen in Marthashofen und ein Mittel, diesen Ort mit seinem Umfeld nachhaltig zu verbinden.
Künstlerische Leitung
Christina Kuehn + Susanne Mandl
„Jeder freie Mensch ist kreativ. Da Kreativität einen Künstler ausmacht, folgt: nur wer Künstler ist, ist Mensch. Jeder Mensch ist ein Künstler.“ Josef Beuys
Wir konzipieren und initiieren Ausstellungen, Veranstaltungen, Workshops sowie soziokulturelle Projekte: 9 Tage. Mensch. – ein Recidency-Programm für junge Kunststudierende und Absolvent*innen, FreiRaum Kultur – ein Format zur Einbindung von Kunst und Kultur in die Pflegeausbildung und Auf Kurs – eine Workshop-Reihe.
In den Herbstferien laden wir Kinder im Grundschulalter zu einem künstlerisch-handwerklichen Workshop ein: Ich bin. Wir sind. Eine Welt. findet statt in Kooperation mit dem Altenwerk und dem Referat Jugend und Familie der Gemeinde Grafrath und wird gefördert vom BBK (Berufsverband Bildender Künstler).
Außerdem stellen wir im Rahmen des Formats PopUp-Galerie unser Atelier als Ausstellungsraum für regionale Künstler*innen zur Verfügung .
17.-19.01.25
Aleschija Seibt und Uta Pütz
0702.-09.02.25
Amelie Ries
Seit April stellen wir interessierten Künstler*innen an jeweils einem Wochenende im Monat (Freitag bis Sonntag) unser großes Atelier als Galerieraum mietfrei zur Verfügung. Mit den rohen Betonwänden, dem Zementestrichboden und der dunklen Decke hat es sich in unzähligen Ausstellungen, Installationen, Aktionen und Performances bewährt und verwandelt.
Im Rahmen von FreiRaum Kultur verschenkt das Altenwerk jeden Monat einen freien Tag an seine Auszubildenden und Mitarbeitenden aus 28 Nationen. Wir haben dafür ein Programm entwickelt, dass Kultur umfassend versteht und vermittelt. Wir begleiten die Teilnehmer*innen bei unterschiedlichen Ausflügen und Aktivitäten und schaffen einen freien, kreativen Raum für interkulturelle Begegnung. Am Ende jedes FreiRaum Kultur-Tages halten die Teilnehmenden Ihre Erlebnisse und Eindrücke auf selbstgemalten Postkarten fest. Diese kleinen Kunstwerke werden wir im Dezember im Rahmen unseres Formats "small matters" im Kunsthaus bella martha ausstellen.
Im Kunsthaus bella martha wurde es in den Herbstferien kunterbunt. Zwölf Kinder im Grundschulalter aus Grafrath und Umgebung werkelten gemeinsam an einem großen Projekt: „Ich bin. Wir sind. Eine Welt.“ – entstanden ist ein umwerfend phantasievolles Gemeinschaftswerk!
Man hörte: „Kann ich bitte noch Ton haben?“ „Ich brauche eine Zange um die Obstkiste zu zerlegen.“ „Wie kann ich das kleben?“ „Darf ich diese Pappe nehmen?“ Und „Guck mal, das habe ich gerade gemacht.“ „Kannst du mir ein kleines Kissen für das Bett nähen?“ „Ich brauche noch mehr rote Farbe.“ „Mir gefällt dein Haus, es sieht so gemütlich aus.“
Es gab in dieser Woche glückliche, zufriedene Kinderaugen und eine eingeschworene Gemeinschaft. Die neue Welt wurde bei einer Vernissage am Samstag von Eltern, Geschwistern, Omas, Opas und interessierten Besuchern bestaunt.
Kursleitung: Jeanne Dees und Anka Helfertová
Assistenz: Faiqa Sultani
One on One ist die Bespielung eines Raums. Ein Spielraum. Die Begegnung von Künstler*in und Raum, von Kunst und unterschiedlichen Lebenswelten in Marthashofen.
Von März bis Juni haben fünf eingeladene Künstler*innen je eine Woche vor Ort gearbeitet und ihre künstlerischen Interventionen im Rahmen einer Kurzausstellung präsentiert.
Wir arbeiten an einer Fortsetzung des Projekts.
Im Rahmen der Kulturtage im Landkreis Fürstenfeldbruck laden die bella martha Künstlerinnen acht interessierte Menschen ein, mit ihnen zum Thema Begegnung künstlerisch zu arbeiten. Das Projekt beginnt um acht Uhr morgens mit einem gemeinsamen Frühstück und findet seinen Abschluss um acht Uhr abends mit der Vernissage einer Ausstellung der entstandenen Werke. Von Acht bis Acht ist ein Tag der Begegnung auf allen Ebenen: Zwischen Menschen und Ideen, zwischen Spiel und Ernst, zwischen Fragment und Vollendung, zwischen Künstler*innen, Werken und Publikum. Außer Neugierde und Freude am künstlerischen Erforschen sind keine Vorkenntnisse erforderlich.
Termin: Sa, 04.05.24., 8–20 Uhr
Kursgebühr: kostenfrei
Zielgruppe: Erwachsene und Jugendliche
Anmeldung bis 01.05.2024: Christina Kuehn, 0176 34534002 oder kunsthaus@bellamartha.com
Kursbeschreibung: Durch die Haut ergibt sich ein Innen und Außen, vom ersten Moment unseres Lebens an, atmend, schwingend, offen und verletzlich. Die Haut ist das Archiv unserer Geschichte(n). Durch innere und äußere Prozesse findet gleichsam Häutung statt.
Mit diversen Materialien – Asche, Pigmenten, Erde, Pflanzenteilen etc. – erkunden wir individuell und großflächig auf Papier unseren Weg „unter die Haut“. Alchemist*innen gleich, erforschen wir uns selbst im kreativen Prozess. Dazu begeben wir uns auch in die Natur: Im Wahrnehmen, Raum suchen oder bauen, Sammeln, Auswählen und Verwandeln, vertiefen wir unser Thema.
Das Kurzzeitstipendium ermöglichte es Kunststudierenden und - absolvent*innen 9 +1 Tage in das soziale Umfeld Marthashofen einzutauchen, interaktiv künstlerisch zu arbeiten und das Ergebnis in einer Ausstellung zu präsentieren.
Auf Initiative des Altenwerks entwickelten wir mit FreiRaum Kultur ein Programm zur Einbindung von Kunst und Kultur in die Berufsausbildung der sozialen Einrichtungen in Marthashofen und ein freies Angebot für interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Von Oktober 2021 bis Juli 2022 fanden fünf künstlerische Workshops über zwei Tage statt.
Klein ist nicht gleichbedeutend mit unwichtig, ganz im Gegenteil – small matters! Die Ausstellung zeigt kleine Formate mit großer Wirkung von acht Künstler*innen, die im oder für bella martha künstlerisch arbeiten oder gearbeitet haben.
Was muss passieren, dass ein junger Mensch seine Heimat, Familie und Freund*innen verlässt und flieht? Welche Geschichte, welches Schicksal steht hinter einer Flucht?
In diesem Projekt hatten 15 jungen Menschen mit Fluchterfahrung oder Migrationsgeschichte in einem geschützten Rahmen die Möglichkeit, sich der eigenen Geschichte bewusst zu werden, Ausdrucksformen dafür zu finden und sie mit einer Öffentlichkeit zu teilen.
Offener und zugleich geschützter Begegnungsraum für geflüchtete Frauen und ihre Kinder im Kunsthaus bella martha. In vertrauter Atmosphäre wurde gemalt, gebastelt, gespielt, gehäkelt, Tee getrunken und wie nebenbei Alltagsdeutsch gelernt. Bei gemeinsamen Ausflügen erkundeten wir die nähere Umgebung. In gegenseitiger Anerkennung wurde das Fremde zum Vertrauten.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Jour Fixe haben wir Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Menschen mit Visionen eingeladen, über ihr Werk, ihre Arbeit oder gesellschaftlich relevante Themen zu sprechen. Im Anschluss daran war Raum für Fragen, Austausch und ein Glas Wein (oder Wasser).
Jour Fixe+ war eine Weiterentwicklung des Formats mit Vortrag am Abend und einem vertiefenden Workshop am darauffolgenden Tag.
16.10.14 • Bembé Dellinger Architekten • Werkbericht über die Entstehung des bella martha
16.11.14 • Ute Craemer • Die Brückenbauerin in der Favela Monte Azul
16.12.14 • Janos Fischer • Von hin zu. Dokumentation einer malerischen Entwicklung
16.04.15 • Dieter Wieland • Denkmalschutz in Bayern
16.06.15 • Andreas Reichel • Die Parkuhr und die Notfallsäule
18.12.15 • Tanz mit der Hochzeitskapelle
16.02.15 • Dr. Geseko von Lüpke • Die Spiritualität des Wandels
16.03.15 • Johannes Stüttgen • Der "erweiterte Kunstbegriff" und die "soziale Plastik"
16.07.15 • Christel Ruckgaber • Clowns – Das Potential einer komischen Kunst
16.09.15 • Georg Trenz • Licht Raum Sprache
16.10.15 • Kathrin Hildebrand • Revolutionskinder
16.11.15 • Wolfgang Hauck • Cultural Relief Program
16.01.16 • Anna Brass • Dokumentarfilmerin
16.02.16 • Nikolaus Brass • Die Sinne Denken – wie Musik entsteht
16.03.16 • Andreas Kloker • Gedanken zur Kunst und Abschweifungen – eine Performance
16.04.16 • Fjoralba Turku, Geoff Goodmann • Katie Cruel, Special Guest: Max Grosch
02.06.16 • Cornelia Rapp, Bernhard Marks • Gedanken und Wege jenseits des Abgrunds
16.06.16 • Udo Herrmannstorfer • Die EU – ein Haus ohne tragfähiges Fundament?
16.09.16 • Josef Lang • Werkbericht
16.10.16 • Gloria Gans • Werkbericht
16.11.16 • Stefan Wehmeier • Naturstücke
17.12.16 • 12 junge Geflüchtete • Gegen die Wand
16.01.17 • David Gerstmeier • Mensch und Biene
16.02.17 • Geseko v. Lüpke • Trump und das Ringen der Weltbilder
16.03.17 • Juschi Bannaski • Werkbericht
27.04.17 • Uche Akpulu • Fluchtbewegungen und Flüchtlingspolitik
16.05.17 • Christian Felber • Gemeinwohl-Ökonomie – ein Wirtschaftsmodell mit Zukunft
16.07.17 • Wenzel Ziersch • Worte in Bewegung
16.09.17 • Maria Knilli • Wo verläuft der rote Faden zwischen Werk und Vita
16.10.17 • Georg Heber • Grandhotel Cosmopolis. Soziale Plastik im Herzen von Augsburg
16.11.17 • Christoph Möller • Werkbericht
16.04.18 • Dr. Roland Schaette • Sekem – Kultureller Austausch zwischen Orient und Okzident
16.05.18 • Katrin Schüler • Plastikfrei Leben
16.07.18 • Peter Dietz • Klang und Zeichnung
16.10.18 • Ludwig Rahlf • Sinnvoll, nachhaltig und erfolgreich Geld anlegen.
16.11.18 • Andreas Weber • Stoff und Begehren. Eine poetische Biologie
Jour Fixe+
15.05.19 • Paulina Mandl, Simon Kubat • Kunst als Ventil – Theater ist realistischer als das Leben
12.07.19 • Claudia Schlürmann • Material als Tor zu neuen Fähigkeiten
27.09.19 • Stephan Lanius • Verständnis für die Kunst anderer Kulturen ist Verständnis für uns selbst
In «Wildenroth», einem Ortsteil von Grafrath, nahe der Amper gelegen, ließen einst die Wohlhabenden ihre Villen bauen. Hier ersteigerten zu Beginn des 20. Jahrhunderts Martha Lazarus, geborene Freiin von Gillhausen, und ihr Mann ein großes Grundstück, auf dem eine prächtige Jugendstilvilla stand. Nach Marthas Tod erbte 1932 ihr Neffe Hasso von Gillhausen das Anwesen und nannte es ihr zu Ehren «Marthashofen». Er investierte sein gesamtes Vermögen in seine Idee von Marthashofen als Ort der «Kunst im Sozialen». Gemeinsam mit seiner Frau Margarethe eröffnet er 1954 eine «Kulturpflegestätte» mit Gästehaus, fünf Jahre später wandeln sie diese um in ein Altenheim.
In den 70er-Jahren schenkte Hasso von Gillhausen «Marthashofen» dem gemeinnützigen Verein «Gesellschaft für Sozialgestaltung» und bestimmte die Übertragung der Verantwortung auf Christel und Günter Kaul. Unter ihrer Leitung entstanden in den folgenden Jahren das Altenwerk, ein Waldorfkindergarten, eine biologisch-dynamische Landwirtschaft, Einrichtungen für Sozialtherapie und ein Musikhaus.
Im Jahr 2001 folgten Gian Algarotti und Christina Kuehn der Einladung des Ehepaars Kaul, die Kunst als Bindeglied zwischen den verschiedenen sozialen Impulsen in «Marthashofen» weiterzuentwickeln. Die Künstler*innen, die zuvor in Brasilien ein Kunstzentrum gegründet und viele Jahre geführt hatten, folgten dem Ruf, richteten vor Ort ihre Ateliers ein, gaben Kurse für Betreute und Mitarbeiter*innen und initiierten Ausstellungen. 2007 wurde der Künstler*innenkreis durch Freya Junker und Silvia Ried erweitert mit dem Vorhaben, eine Baracke auf dem Gelände als Kunsthaus zu bespielen. Als das Gebäude im Jahr darauf von den Behörden als baufällig erklärt wurde, entschloss man sich zu einem Neubau.
Nach einem studentischen Ideenwettbewerb der Fachakademie für Raum- und Objektdesign in Garmisch-Partenkirchen wurden Bembé Dellinger Architekten aus Greifenberg mit der Planung des «Kunsthaus Marthashofen» beauftragt. Auf Grundlage der Studentenentwürfe und in gestalterischer Zusammenarbeit mit Gian Algarotti entwickelten sie ein formal ungewöhnliches Bauwerk: Unter einem eigenwilligen Holzdach vier Ateliers – drei kleinere, vermietet an Künstler*innen der Region, das größere für Veranstaltungen, Kurse und Ausstellungen. Im Zentrum das Café, als Schnittstelle und Begegnungsort.
Kurz nach Beginn der Bauarbeiten starb Gian Algarotti, der auch im Altenwerk als empathischer Künstler und Clown wirkte, und hinterließ zunächst ein Vakuum. Im September 2014 war dennoch die feierliche Eröffnung von «bella martha». Es vereint Kunsthaus, Café und Ateliers unter seinem Dach und entwickelt – ganz im Sinne des Gründers Hasso von Gillhausen und im Gedenken an Martha Lazarus – die Kunst als Bindeglied zwischen den verschiedenen sozialen Impulsen in Marthashofen. Christina Kuehn und Freya Junker übernahmen ehrenamtlich die künstlerische Leitung und entwickelten ein Programm mit Kursen, Veranstaltungen, Ausstellungen und soziokulturellen Projekten. Auf Freya Junker folgte 2020 Susanne Mandl, Grafikerin und Architektin, die bis dahin vor allem für den grafischen Auftritt verantwortlich war und ab und an konzeptuellen Input beisteuerte.
Rafael Suslow und Steffen Stern, die aktuellen Geschäftsführer des Altenwerks, Sarah Frank als Projektleiterin und Sascha Grodotzki unterstützen tatkräftig alle künstlerischen Aktivitäten – ideell, finanziell und in bürokratischen Belangen. Dank einer großzügigen Förderung der «Stiftung Sozialimpuls Marthashofen» und der damit verbundenen besseren und verlässlicheren finanziellen Ausstattung erweiterte sich der Spielraum und ermöglicht die Realisierung neuer Projekte. Für unser neues Projekt "One on One" werden wir auch von der STIFTUNGKUNSTFONDS gefördert.
Kunst findet nicht nur in Museen, Galerien und Hochschulen statt. Wir möchten Kunst als Aktionsfeld im Sozialen für möglichst viele Menschen erlebbar machen. Das Kunsthaus ist Teil von Marthashofen – einem Ort besonderer Vielfalt: Altenheim, sozialtherapeutische Einrichtung, Kindergarten, Café und Ateliers. Kunst ist für uns das Bindeglied zwischen den verschiedenen sozialen Impulsen in Marthashofen und ein Mittel, diesen Ort mit seinem Umfeld nachhaltig zu verbinden.
Künstlerische Leitung
Christina Kuehn + Susanne Mandl
„Jeder freie Mensch ist kreativ. Da Kreativität einen Künstler ausmacht, folgt: nur wer Künstler ist, ist Mensch. Jeder Mensch ist ein Künstler.“ Josef Beuys
Wir konzipieren und initiieren Ausstellungen, Veranstaltungen, Workshops sowie soziokulturelle Projekte: 9 Tage. Mensch. – ein Recidency-Programm für junge Kunststudierende und Absolvent*innen, FreiRaum Kultur – ein Format zur Einbindung von Kunst und Kultur in die Pflegeausbildung und Auf Kurs – eine Workshop-Reihe.
In den Herbstferien laden wir Kinder im Grundschulalter zu einem künstlerisch-handwerklichen Workshop ein: Ich bin. Wir sind. Eine Welt. findet statt in Kooperation mit dem Altenwerk und dem Referat Jugend und Familie der Gemeinde Grafrath und wird gefördert vom BBK (Berufsverband Bildender Künstler).
Außerdem stellen wir im Rahmen des Formats PopUp-Galerie unser Atelier als Ausstellungsraum für regionale Künstler*innen zur Verfügung .
Im Rahmen von FreiRaum Kultur verschenkt das Altenwerk jeden Monat einen freien Tag an seine Auszubildenden und Mitarbeitenden aus 28 Nationen. Wir haben dafür ein Programm entwickelt, dass Kultur umfassend versteht und vermittelt. Wir begleiten die Teilnehmer*innen bei unterschiedlichen Ausflügen und Aktivitäten und schaffen einen freien, kreativen Raum für interkulturelle Begegnung. Am Ende jedes FreiRaum Kultur-Tages halten die Teilnehmenden Ihre Erlebnisse und Eindrücke auf selbstgemalten Postkarten fest. Diese kleinen Kunstwerke werden wir im Dezember im Rahmen unseres Formats "small matters" im Kunsthaus bella martha ausstellen.
Im Kunsthaus bella martha wurde es in den Herbstferien kunterbunt. Zwölf Kinder im Grundschulalter aus Grafrath und Umgebung werkelten gemeinsam an einem großen Projekt: „Ich bin. Wir sind. Eine Welt.“ – entstanden ist ein umwerfend phantasievolles Gemeinschaftswerk!
Man hörte: „Kann ich bitte noch Ton haben?“ „Ich brauche eine Zange um die Obstkiste zu zerlegen.“ „Wie kann ich das kleben?“ „Darf ich diese Pappe nehmen?“ Und „Guck mal, das habe ich gerade gemacht.“ „Kannst du mir ein kleines Kissen für das Bett nähen?“ „Ich brauche noch mehr rote Farbe.“ „Mir gefällt dein Haus, es sieht so gemütlich aus.“
Es gab in dieser Woche glückliche, zufriedene Kinderaugen und eine eingeschworene Gemeinschaft. Die neue Welt wurde bei einer Vernissage am Samstag von Eltern, Geschwistern, Omas, Opas und interessierten Besuchern bestaunt.
Kursleitung: Jeanne Dees und Anka Helfertová
Assistenz: Faiqa Sultani
Seit April stellen wir interessierten Künstler*innen an jeweils einem Wochenende im Monat (Freitag bis Sonntag) unser großes Atelier als Galerieraum mietfrei zur Verfügung. Mit den rohen Betonwänden, dem Zementestrichboden und der dunklen Decke hat es sich in unzähligen Ausstellungen, Installationen, Aktionen und Performances bewährt und verwandelt.
17.-19.01.25
Aleschija Seibt und Uta Pütz
0702.-09.02.25
Amelie Ries
Im Rahmen der Kulturtage im Landkreis Fürstenfeldbruck laden die bella martha Künstlerinnen acht interessierte Menschen ein, mit ihnen zum Thema Begegnung künstlerisch zu arbeiten. Das Projekt beginnt um acht Uhr morgens mit einem gemeinsamen Frühstück und findet seinen Abschluss um acht Uhr abends mit der Vernissage einer Ausstellung der entstandenen Werke. Von Acht bis Acht ist ein Tag der Begegnung auf allen Ebenen: Zwischen Menschen und Ideen, zwischen Spiel und Ernst, zwischen Fragment und Vollendung, zwischen Künstler*innen, Werken und Publikum. Außer Neugierde und Freude am künstlerischen Erforschen sind keine Vorkenntnisse erforderlich.
Termin: Sa, 04.05.24., 8–20 Uhr
Kursgebühr: kostenfrei
Zielgruppe: Erwachsene und Jugendliche
Anmeldung bis 01.05.2024: Christina Kuehn, 0176 34534002 oder kunsthaus@bellamartha.com
One on One ist die Bespielung eines Raums. Ein Spielraum. Die Begegnung von Künstler*in und Raum, von Kunst und unterschiedlichen Lebenswelten in Marthashofen.
Von März bis Juni haben fünf eingeladene Künstler*innen je eine Woche vor Ort gearbeitet und ihre künstlerischen Interventionen im Rahmen einer Kurzausstellung präsentiert.
Wir arbeiten an einer Fortsetzung des Projekts.
Kursbeschreibung: Durch die Haut ergibt sich ein Innen und Außen, vom ersten Moment unseres Lebens an, atmend, schwingend, offen und verletzlich. Die Haut ist das Archiv unserer Geschichte(n). Durch innere und äußere Prozesse findet gleichsam Häutung statt.
Mit diversen Materialien – Asche, Pigmenten, Erde, Pflanzenteilen etc. – erkunden wir individuell und großflächig auf Papier unseren Weg „unter die Haut“. Alchemist*innen gleich, erforschen wir uns selbst im kreativen Prozess. Dazu begeben wir uns auch in die Natur: Im Wahrnehmen, Raum suchen oder bauen, Sammeln, Auswählen und Verwandeln, vertiefen wir unser Thema.
Das Kurzzeitstipendium ermöglichte es Kunststudierenden und - absolvent*innen 9 +1 Tage in das soziale Umfeld Marthashofen einzutauchen, interaktiv künstlerisch zu arbeiten und das Ergebnis in einer Ausstellung zu präsentieren.
Auf Initiative des Altenwerks entwickelten wir mit FreiRaum Kultur ein Programm zur Einbindung von Kunst und Kultur in die Berufsausbildung der sozialen Einrichtungen in Marthashofen und ein freies Angebot für interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Von Oktober 2021 bis Juli 2022 fanden fünf künstlerische Workshops über zwei Tage statt.
Klein ist nicht gleichbedeutend mit unwichtig, ganz im Gegenteil – small matters! Die Ausstellung zeigt kleine Formate mit großer Wirkung von acht Künstler*innen, die im oder für bella martha künstlerisch arbeiten oder gearbeitet haben.
Was muss passieren, dass ein junger Mensch seine Heimat, Familie und Freund*innen verlässt und flieht? Welche Geschichte, welches Schicksal steht hinter einer Flucht?
In diesem Projekt hatten 15 jungen Menschen mit Fluchterfahrung oder Migrationsgeschichte in einem geschützten Rahmen die Möglichkeit, sich der eigenen Geschichte bewusst zu werden, Ausdrucksformen dafür zu finden und sie mit einer Öffentlichkeit zu teilen.
Offener und zugleich geschützter Begegnungsraum für geflüchtete Frauen und ihre Kinder im Kunsthaus bella martha. In vertrauter Atmosphäre wurde gemalt, gebastelt, gespielt, gehäkelt, Tee getrunken und wie nebenbei Alltagsdeutsch gelernt. Bei gemeinsamen Ausflügen erkundeten wir die nähere Umgebung. In gegenseitiger Anerkennung wurde das Fremde zum Vertrauten.
16.10.14 • Bembé Dellinger Architekten • Werkbericht über die Entstehung des bella martha
16.11.14 • Ute Craemer • Die Brückenbauerin in der Favela Monte Azul
16.12.14 • Janos Fischer • Von hin zu. Dokumentation einer malerischen Entwicklung
16.04.15 • Dieter Wieland • Denkmalschutz in Bayern
16.06.15 • Andreas Reichel • Die Parkuhr und die Notfallsäule
18.12.15 • Tanz mit der Hochzeitskapelle
16.02.15 • Dr. Geseko von Lüpke • Die Spiritualität des Wandels
16.03.15 • Johannes Stüttgen • Der "erweiterte Kunstbegriff" und die "soziale Plastik"
16.07.15 • Christel Ruckgaber • Clowns – Das Potential einer komischen Kunst
16.09.15 • Georg Trenz • Licht Raum Sprache
16.10.15 • Kathrin Hildebrand • Revolutionskinder
16.11.15 • Wolfgang Hauck • Cultural Relief Program
16.01.16 • Anna Brass • Dokumentarfilmerin
16.02.16 • Nikolaus Brass • Die Sinne Denken – wie Musik entsteht
16.03.16 • Andreas Kloker • Gedanken zur Kunst und Abschweifungen – eine Performance
16.04.16 • Fjoralba Turku, Geoff Goodmann • Katie Cruel, Special Guest: Max Grosch
02.06.16 • Cornelia Rapp, Bernhard Marks • Gedanken und Wege jenseits des Abgrunds
16.06.16 • Udo Herrmannstorfer • Die EU – ein Haus ohne tragfähiges Fundament?
16.09.16 • Josef Lang • Werkbericht
16.10.16 • Gloria Gans • Werkbericht
16.11.16 • Stefan Wehmeier • Naturstücke
17.12.16 • 12 junge Geflüchtete • Gegen die Wand
16.01.17 • David Gerstmeier • Mensch und Biene
16.02.17 • Geseko v. Lüpke • Trump und das Ringen der Weltbilder
16.03.17 • Juschi Bannaski • Werkbericht
27.04.17 • Uche Akpulu • Fluchtbewegungen und Flüchtlingspolitik
16.05.17 • Christian Felber • Gemeinwohl-Ökonomie – ein Wirtschaftsmodell mit Zukunft
16.07.17 • Wenzel Ziersch • Worte in Bewegung
16.09.17 • Maria Knilli • Wo verläuft der rote Faden zwischen Werk und Vita
16.10.17 • Georg Heber • Grandhotel Cosmopolis. Soziale Plastik im Herzen von Augsburg
16.11.17 • Christoph Möller • Werkbericht
16.04.18 • Dr. Roland Schaette • Sekem – Kultureller Austausch zwischen Orient und Okzident
16.05.18 • Katrin Schüler • Plastikfrei Leben
16.07.18 • Peter Dietz • Klang und Zeichnung
16.10.18 • Ludwig Rahlf • Sinnvoll, nachhaltig und erfolgreich Geld anlegen.
16.11.18 • Andreas Weber • Stoff und Begehren. Eine poetische Biologie
Jour Fixe+
15.05.19 • Paulina Mandl, Simon Kubat • Kunst als Ventil – Theater ist realistischer als das Leben
12.07.19 • Claudia Schlürmann • Material als Tor zu neuen Fähigkeiten
27.09.19 • Stephan Lanius • Verständnis für die Kunst anderer Kulturen ist Verständnis für uns selbst
In «Wildenroth», einem Ortsteil von Grafrath, nahe der Amper gelegen, ließen einst die Wohlhabenden ihre Villen bauen. Hier ersteigerten zu Beginn des 20. Jahrhunderts Martha Lazarus, geborene Freiin von Gillhausen, und ihr Mann ein großes Grundstück, auf dem eine prächtige Jugendstilvilla stand. Nach Marthas Tod erbte 1932 ihr Neffe Hasso von Gillhausen das Anwesen und nannte es ihr zu Ehren «Marthashofen». Er investierte sein gesamtes Vermögen in seine Idee von Marthashofen als Ort der «Kunst im Sozialen». Gemeinsam mit seiner Frau Margarethe eröffnet er 1954 eine «Kulturpflegestätte» mit Gästehaus, fünf Jahre später wandeln sie diese um in ein Altenheim.
In den 70er-Jahren schenkte Hasso von Gillhausen «Marthashofen» dem gemeinnützigen Verein «Gesellschaft für Sozialgestaltung» und bestimmte die Übertragung der Verantwortung auf Christel und Günter Kaul. Unter ihrer Leitung entstanden in den folgenden Jahren das Altenwerk, ein Waldorfkindergarten, eine biologisch-dynamische Landwirtschaft, Einrichtungen für Sozialtherapie und ein Musikhaus.
Im Jahr 2001 folgten Gian Algarotti und Christina Kuehn der Einladung des Ehepaars Kaul, die Kunst als Bindeglied zwischen den verschiedenen sozialen Impulsen in «Marthashofen» weiterzuentwickeln. Die Künstler*innen, die zuvor in Brasilien ein Kunstzentrum gegründet und viele Jahre geführt hatten, folgten dem Ruf, richteten vor Ort ihre Ateliers ein, gaben Kurse für Betreute und Mitarbeiter*innen und initiierten Ausstellungen. 2007 wurde der Künstler*innenkreis durch Freya Junker und Silvia Ried erweitert mit dem Vorhaben, eine Baracke auf dem Gelände als Kunsthaus zu bespielen. Als das Gebäude im Jahr darauf von den Behörden als baufällig erklärt wurde, entschloss man sich zu einem Neubau.
Nach einem studentischen Ideenwettbewerb der Fachakademie für Raum- und Objektdesign in Garmisch-Partenkirchen wurden Bembé Dellinger Architekten aus Greifenberg mit der Planung des «Kunsthaus Marthashofen» beauftragt. Auf Grundlage der Studentenentwürfe und in gestalterischer Zusammenarbeit mit Gian Algarotti entwickelten sie ein formal ungewöhnliches Bauwerk: Unter einem eigenwilligen Holzdach vier Ateliers – drei kleinere, vermietet an Künstler*innen der Region, das größere für Veranstaltungen, Kurse und Ausstellungen. Im Zentrum das Café, als Schnittstelle und Begegnungsort.
Öffnungszeiten Café
Donnerstag - Sonntag
9.00 - 17.00